Unsere Route
Unsere Route während der 8 Wochen verlief von Aquileia/Italien immer
SO-wärts entlang der istrischen Küste nach Pula.
Von dort zwischen den Inseln Cres und
Losinj Richtung Kornaten.
Weiter durch die Inselwelt
Solta-Vis-Lastovo bis Zuljana/Peljesak.
Zwischen Korcula und Peljesak Kurs NW
und Umrundung der NW-Spitze des Peljesak.
Dann wieder Kurs SO und tief hinein in den Stonski-Kanal
vorbei am Korridor von Bosnien bis zum entlegenen Mali-Ston.
Besondere Umstände
Das Wetter war
extrem unbeständig. Meist in der Nacht war mit Gewitterstürmen und
Hagel zu rechnen. „Possible sudden
storms“ war die Standard-Durchsage des kroatischen
Seewetter-Dienstes. Du weißt nie wann und von wo der Wind kommen wird. Das macht eine Planung schwierig.
Da wir oft ankern
oder an einer Boje hängen, hat es uns natürlich auch voll „erwischt“. Ein Mal war,s wirklich gefährlich und die anderen Male war,s äußerst unangenehm.
Wetterbedingt konnten wir nicht alle Orte ansteuern und waren gezwungen uns Alternativen zu überlegen. Viele dieser Alternativen haben sich dann als wertvolle Neuentdeckungen bezahlt gemacht.
Kostenlose Ankerplätze
Die gibt es noch! Einige davon haben wir besucht und können wir empfehlen.
Detailplan siehe "Blaues Buch"von K.H. Beständig
Dieser Platz bleibt unser Geheimnis
Das Besondere an diesem Ort:
Kostenlose Ankerplätze
Die gibt es noch! Einige davon haben wir besucht und können wir empfehlen.
Detailplan siehe "Blaues Buch"von K.H. Beständig
- Veruda
- Sv. Marina bei Rabac, am Kai längseits vom Tauchschiff
- Sonte/Cres
- Pogana/Cres
- Murter vor der Marina Hramina
- Primosten in der NO-Ecke der Bucht
- Vinisce
- Crveni Luka/Lastovo
- Blace
- Vrboska
- Skradin
- Mali Ston/Peljesak
An dieser Stelle möchte ich besonders darauf hinweisen:
Freies Ankern über Nacht ist nichts für Anfänger! Immer wieder ankern Skipper mit unzureichender Erfahrung und bringen sich und alle Anderen dadurch in Gefahr.
Die häufigsten Fehler sind eine zu kurze Kette bzw. ankern auf schlechtem Ankergrund.
Hier findest Du einen Link zu Infos über freies Ankern.
Hier findest Du einen Link zu Infos über freies Ankern.
Dieser Platz bleibt unser Geheimnis
Das Besondere an diesem Ort:
- Tolle Infrastruktur mit sympatischer Ausstrahlung
- Möglichkeit an der Mole kostenlos Wasser zu tanken
- Sandstrand direkt vor dem Dorf
- Bei jedem Wind hervorragender Schutz
- Wir gehen abends immer am Tauchschiff längsseits
- Unter Tags kann man in der Bucht ankern
Gefährliches
Wetterbericht wie so oft: "Possible sudden storms...". Vor der Konoba "Bain" nehmen wir aus Sicherheitsgründen die stärkste Boje. In sicherer Entfernung ankert ein Passagier-Schiff. Offensichtlich befinden sich derzeit keine Passagiere darauf. Es wird den ganzen Tag fleißig geputzt. Mittags treffen wir beim Bain die uns bekannte Crew der "ShalimarDue". Mit netter Plauderei vergeht der Nachmittag. Abends essen wir beim Bain. Der Konoba Besitzer ist wegen dem Wetter in Sorge. Er veranlasst dass alle kleineren Boote im geschützten Hafenbecken vertäut werden (oben im Bild links). Wir besteigen unser Schiff draußen an der Boje. Die Nacht beginnt. Um Mitternacht reißt mich eine Sturmbö aus dem Schlaf. Ich steige auf die Fly-Bridge und merke dass es auf dem Passagierschiff ein Problem gibt. Ein Beiboot wird zu Wasser gelassen, welches dann planlos durch die Bucht fährt. Das große Schiff hat sich mit dem Heck zu uns gedreht und nimmt Fahrt auf. Es befindet sich auf Kollisionskurs. Sturm, Blitz, Hagel. Ich erkenne nur die Heckbeleuchtung des Schiffes und kann die Distanz nicht abschätzen. Wir haben Stress. Schwimmwesten anlegen, Vorleine auf Slip, Motor starten. Wir müssen weg ! Am Steuerstand der Fly bin ich völlig ungeschützt. Ich kann die Navigationsinstrumente nicht ablesen. Daher gehe ich hinunter zum geschützten Steuerstand im Salon. Dort kann ich zwar die Instrumente ablesen, sehe aber nicht mehr wo sich das andere Schiff befindet. Ich haste wieder hinauf auf die Flybridge und verliere dabei die Orientierung total. Regen, Hagel, Sturm und Blitze prügeln auf mich ein. Es passiert genau das worüber ich in meiner Publikation "Sicherheit auf See - Risikfaktor Mensch" schreibe: Wenn in solchen Situationen die Technik versagt, dann offenbart sich das was man kann. Minutenlang habe ich keine Ahnung wohin ich steuern soll. Das Einzige für mich Erkennbare ist dieses monströse Schiff neben mir. Erika bringt mir die Rotlicht-Lampe. Damit kann ich die Instrumente ablesen und nehme Kurs auf die wenige Seemeilen entfernte Marina Zut. Dort sind wir in ruhigem Gewässer. Das kurze Licht der aufzuckenden Blitze läßt uns eine freie Boje erkennen, an der wir fest machen können.
Wir haben aus diesem Erlebnis gelernt und unsere Lehren daraus gezogen.
Wir haben aus diesem Erlebnis gelernt und unsere Lehren daraus gezogen.
Unangenehmes
- Gewittersturm in der Bucht von Sonte/Nerezine
Wir ankern in der geschützten Bucht Sonte gegenüber von Nerezine/Losinj.
Mittags kommt über die Berge von Losinj von NW ein plötzlicher Gewittersturm. Einige Schiffe haben schlecht geankert. Anker brechen aus. Panik entsteht bei einigen Skippern. Wir haben unser Beiboot an einer kurzen Leine am Heck im Wasser. Ich möchte voll manöverfähig sein und versuche es an Bord zu holen. Dabei schlägt es in Sekundenschnelle mit Wasser voll. Die vordere Befestigung reißt. Mit letzter Kraft gelingt mir dann doch die Bergung. Der Stress legt sich. Unser Jambo Anker hält wieder einmal bombenfest.
- Gewittersturm in der Bucht Soline/Pasman
Wir sind heuer sehr vorsichtig geworden. Die Soline bietet in allen Quadranten gegen Winde Schutz.
Auch hier erleben wir einen nächtlichen Gewittersturm an der Boje.
Alle Skipper in der Bucht halten Anker-Wache mit laufendem Motor.
Nur Einer nicht:
Der Eigner einer 36er Princess M/Y hat seine Flybridge mit einer Plane komplett zugedeckt. Alle Fenster vom Salon sind mit Sonnenschutz-Planen verschlossen. Das Heck ist ebenfalls mit einer Plane verschlossen. Das Schiff ist demnach nicht startklar. Trotzdem begibt sich der Captain zur Nachtruhe. "So, einen Sturm hatten wir in der Nacht?" meinte er am nächsten Morgen.
Dazu muss man sagen, das Ankern an einer fixen Boje gibt keinesfalls eine totale Sicherheit. Nicht alle Bojen in Kroatien sind immer in einem technisch einwandfreien Zustand.
Auch hier erleben wir einen nächtlichen Gewittersturm an der Boje.
Alle Skipper in der Bucht halten Anker-Wache mit laufendem Motor.
Nur Einer nicht:
Der Eigner einer 36er Princess M/Y hat seine Flybridge mit einer Plane komplett zugedeckt. Alle Fenster vom Salon sind mit Sonnenschutz-Planen verschlossen. Das Heck ist ebenfalls mit einer Plane verschlossen. Das Schiff ist demnach nicht startklar. Trotzdem begibt sich der Captain zur Nachtruhe. "So, einen Sturm hatten wir in der Nacht?" meinte er am nächsten Morgen.
Dazu muss man sagen, das Ankern an einer fixen Boje gibt keinesfalls eine totale Sicherheit. Nicht alle Bojen in Kroatien sind immer in einem technisch einwandfreien Zustand.
- Gewittersturm vor Skradin
Hier vor dem Ort haben wir geankert. Als dieses Bild gemacht wurde habe ich noch nicht geahnt was in dieser Nacht auf uns zukommen wird.
Um Mitternacht erleben wir hier einen Orkan von NW. Obwohl die Bucht gegen alle Quadranten geschützt ist herrscht Chaos. Anker brechen aus, Schiffe treiben hilflos durch die überfüllte Bucht.
Ich halte Ankerwache auf der Flybridge und friere im Hagelsturm erbärmlich. Unser Anker hält bombenfest. Wir haben kaum aufgeatmet, da dreht das Gewitter von NW auf SO. Also der ganze Stress nochmals.
Zum gleichen Zeitpunk sind in der Bucht von Murter vor der Marina Hramina zwei Segelschiffe gekentert und eine Motoryacht wurde auf die Klippen gesetzt.
Neuentdeckungen
Neuentdeckungen
- Mali Ston/Peljesak
Wir sind die Einzigen hier !
Wanderung über die Burgmauer nach Ston
- Blace
Bei der Einfahrt in die geschützte Bucht ist exakte Navigation erforderlich.
Wir ankern direkt vor dem Ort bei 3 Meter Wassertiefe.
Bei unserer Ankunft winken uns die Leute freundlich zu.
Wir sind die Einzigen, die hier ankern.
- Fluß Neretva
Die Einfahrt bei Ploce in die Flußmündung ist trotz Plotter schwierig.
Die Orte Komin und Opuzen geben nicht viel her.
Anlegen erscheint problematisch.
- Stoncica/Vis
Wir gehen in dieser Bucht an eine Boje.
Beim Anlanden entdecken wir eine romantische Konoba und ein "paradiesisch" anmutendes Hinterland.
- Skradin
Skradin hat auch seine romantischen Seiten. Wir ankern in dieser idyllischen Bucht vor dem Ort. In der Nacht erleben wir einen Gewitter-/Hagelsturm in einer Stärke die wir noch niemals zuvor erlebt haben. (siehe weiter oben).
- Soline/Pasman
In dieser geschützten Bucht finden wir auch ein gemütliche Konoba.
Rundherum gibts Spazierwege mit herrlichem Panorama.
Allerdings erleben wir auch hier einen nächtlichen Gewitttersturm (siehe weiter oben)
- Pogana Bucht/Cres
Diese Bucht ist im 1.,3. und 4. Quadranten gegen Winde geschützt.
Die Bucht bietet guten Anker-Grund, ein gut geführtes Restaurant und ausgiebige Sparzierwege.
Es gibt gute Versorgungsmöglichkeiten am naheliegenden Campingplatz.
Wir verbringen einen gemütlichen Abend mit der Crew der "Seewölfe".
Stürmischer aber netter Abend im Stadthafen von Primosten mit Friederie und Horst.
Sie liegen mit ihrem Motorboot im nördlichen Bereich des komplett überfüllten Hafens. Dort ist es äußerst ungemütlich.
Sie liegen mit ihrem Motorboot im nördlichen Bereich des komplett überfüllten Hafens. Dort ist es äußerst ungemütlich.
- Frischer Thunfisch in Muline/Ugljan
Rote Karte für "Konoba Vinisce" in Vinisce
Freunde haben uns einen Bericht übermittelt, wie dort "Fresh Fisch" zubereitet wird. Der Chef wird auch "Barfuß-Wirt" genannt.Dieser holt einen gefrorenen Fisch aus der Verpackung, bindet ihn mit einer Leine an das Boot, einen zweiten gefrorenen Fisch legt er in ein Gefäß mit Meerwasser, welches er ins Boot stellt.
Ca. 3-4 Stunden später: er nimmt den Fisch aus dem Gefäß, leert das Meerwasser aus und legt dann beide Fische - inzwischen aufgetaut - in das Gefäß und trägt es zur Vitrine mit den frischen Fischen, wo er die beiden Aufgetauten dazu gibt.
Neue Mooring-Technik
Der Seewetterdienst meldet wieder einmal : "A trough from NW is shifting toward the northern adriatic".
Wir ankern in der Bucht vor Vrboska. Aus Sicherheitsgründen verlegen wir unseren Standort tief hinein in die fjordartige Einfahrt. Dort ankern wir mit Buganker und Heckleine zum Steg.
Das Ankern mit Buganker und Heckleine ist dann unumgänglich, wenn die Bucht zum ankern zu tief oder ein Schwojen aus Platzmangel nicht möglich ist. Auch bei stark ablandigem Wind ist diese Methode eine gute Lösung. Diese Methode hat aber auch Nachteile. Wenn sich der Wind so dreht dass er von der Seite kommt, entsteht unangenehmer Schwel und hoher Winddruck. Beides ist eine zusätzliche Belastung für den Anker. Einige Male mussten wir den Ankerplatz deswegen schon verlassen.
Ich probiere daher ein für uns neues Ankermanöver aus. Ich installiere eine lange Vorleine und befestige sie am Steg. Die Lee Heckleine wird verlängert und ich gehe damit auf Slip. Die Luv Heckleine entferne ich. Die Lee Heckleine wird solange verlängert, bis das Schiff mit dem Bug im Wind steht und vollkommen ruhig liegt. Sollte der Wind nach SO drehen mache ich das Gleiche nur anders herum.
Hier sieht man links den Anker mit der langen Vorleine zum Steg und die Heckleine mit einem Fender abgesichert. Das Schiff beginnt, sich in den Wind (SO) zu drehen.
Hier lässt sich,s einige Tage bequem aushalten. Vrboska ist in Sichtweite. Das Schiff liegt in diesem Fjord so sicher wie in Abrahams Schoß und wir können es auch unbeaufsichtigt lassen.Für diese Mooring-Methode braucht man viel Platz auf stb. und bb. Aber bei diesem Wetter draussen kommt sowieso niemand mehr.
Abschied von Kroatien
In Novigrad bekommen wir ein schönes Abschieds-Geschenk. Es wird ein grosses Fest gefeiert.Um Mitternacht gibt es ein tolles Feuerwerk. Von unserem Ankerplatz aus können wir es in unmittelbarer Nähe erleben.
Glücklich wieder im Heimathafen angekommen
Viel gibt,s diesmal wieder unter uns Skippern zum erzählen.Wir sind froh dass Crew und Schiff gesund und wohlauf nach 750 Seemeilen wieder in die Marina Aquileia zurückgekehrt sind.